Dieser Artikel ist im Standard erschienen. Hier findet ihr eine Zusammenfassung.

Link zum Originalbeitrag:
https://www.derstandard.at/story/3000000284638/trotz-langer-laufzeit-warum-apple-google-und-samsung-silizium-akkus-meiden?ref=rss

Silizium-Akkus: Chancen & Risiken

Was ist neu?

Seit Ende 2024 setzen chinesische Hersteller wie OnePlus verstärkt auf Silizium-Kohlenstoff-Akkus, die eine 10–20 % höhere Energiedichte im Vergleich zu klassischen Lithium-Ionen-Akkus bieten. Dadurch sind größere Kapazitäten möglich – beispielsweise 6.000 mAh beim OnePlus 13.

Funktionsprinzip:
Die Anode aus Graphit wird mit Silizium angereichert, wodurch sich mehr Energie speichern lässt.

Warum Apple, Google und Samsung abwarten

1. Lebensdauer & Stabilität

• Silizium dehnt sich beim Laden stark aus – um bis zu 300 %.
• Dies führt zu schnellerer Alterung, Kapazitätsverlust und insgesamt kürzerer Lebensdauer.
• Um Schäden zu vermeiden, begrenzen Hersteller oft die Ladegeschwindigkeit.

2. Regulatorische Einschränkungen

• In der EU gelten Akkus mit mehr als 20 Wh als Gefahrgut.
• Bei einer Spannung von 3,85 V entspricht das etwa 5.200 mAh.
• Höhere Kapazitäten erfordern daher komplexere Zellarchitektur und aufwändigere Transportbedingungen.

3. Markenstrategie

Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei ultraschnellen Ladegeräten, die westliche Hersteller aus Gründen der Akkuschonung bewusst meiden.

Apple, Google und Samsung setzen auf Langlebigkeit und Sicherheit.

Chinesische Marken hingegen priorisieren oft Innovation und technische Spezifikationen – auch wenn dies zulasten der Lebensdauer geht.

Fazit

• Kurzfristig: Silizium-Akkus ermöglichen spürbar längere Laufzeiten, bringen jedoch Nachteile bei Haltbarkeit und regulatorischer Handhabung mit sich.
• Langfristig: Führende westliche Marken warten, bis die Technologie robuster und marktreif ist.
• Ironie: Gerade für ultradünne Smartphones wie das Samsung Galaxy S25 Edge oder das iPhone 17 Air wären Silizium-Akkus ideal – doch aktuell überwiegen die Risiken.